(hier eine etwas ausführlichere Info)

 

Der Anfang

Alles begann mit dem Lehrgang zum Sportbootführerschein „Binnen/See“ im Herbst 2018 bei der Bootsfahrschule Poseidon, damals noch in reinem Präsenzunterricht am VHS - Standort in Völklingen-Luisenthal.

 

Noch während der Vorbereitung auf die Prüfung mehrten sich die Fragen nach dem „Danach“ und die Diskussion brach sich Bahn hinsichtlich der Möglichkeit, den erworbenen Schein und die entsprechenden Erkenntnisse in unserer Heimat zur Anwendung bringen zu können.

Mit der Erfahrung von

  • 10 Arten von Seemannsknoten,

  • 5 praktischen Fahrstunden auf einem 5 Meter Boot mit Außenborder und (fast) immer bei schönstem Wetter (ohne viel Wind!)

  • theoretischen Kenntnissen über alles Mögliche und Erforderliche für das zukünftige „Skipper-Großhirn“ 

 

waren wir nach bestandener Prüfung berechtigt, Boote bis 20 Meter Länge mit Außenborder, doppeltem Antrieb oder Wellenanlage oder alles in den verschiedensten Kombinationen bei Wind und Wetter führen und schleusen zu dürfen. Also in der Größenordnung in etwa so, wie nebenstehend:

Auch die Übernahme der Verantwortung für Menschen an Bord ist damit verbunden.

Von daher lag die Frage klar auf der Hand : Wo kann man an der Saar ein Boot mieten, ähnlich dem Schulungsboot, um - wie bereits erwähnt - den bereits erworbenen Erfahrungsschatz zu erweitern und damit auch mit zunehmender Routine dieses erlebnisreiche Hobby genießen zu können, ohne sich sofort in das Abenteuer eines Bootseigners stürzen zu wollen / zu müssen.

Entsprechende Recherche ergab, dass die Auswahl an Möglichkeiten für unser Anliegen an der Saar und der angrenzenden Mosel weniger als dürftig ist. Angeboten werden von „Charter Way“ in Saarbrücken und „Yacht-Charter Saar-Mosel“ (Inh. Fam. Schönberger) in Merzig eine Auswahl größerer Yachten, die auf Anhieb eigenverantwortlich manövrieren zu können keiner von uns Neulingen sich zutraute und die zudem zum „bloßen“ stundenweisen Üben einfach zu teuer wären. Darüber hinaus werden in Saarbrücken vereinzelt führerscheinfreie Bötchen oder diese Spaßboote „BBQ Donuts“ angeboten, was unserem Anspruch auf „ordentlicher Seemannschaft“ nicht genügt.

Erwähnt sei noch der Polizeisportverein, Abteilung Wassersport, ebenfalls in Saarbrücken, der seinen Mitgliedern diverse Boote zur Verfügung stellt.

Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Wie ging es weiter?

So kreiste das Thema ständig bei den monatlichen Treffen in der sich mittlerweile aus dem Lehrgang 2/2018 etablierten informellen Gemeinschaft. Unbestätigten Informationen zu folge sollen durch die saarländischen Bootsfahrschulen mindestens 200 Personen jährlich den Sportbootführerschein ablegen, und, so unsere Überlegung, vor der gleichen oder ähnlichen Frage stehen wie wir.

Angesichts des vorgenannten dürftigen Angebotes, Üben und Boot fahren zu können, drängt sich nun die Schlussfolgerung auf, dass hier doch ein großer Bedarf an der Saar herrschen müsste. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass Menschen nach den Mühen des Führerschein-Erwerbs (Lehrgang, Prüfung, ärztliche Bescheinigung, …) dann alles auf sich beruhen lassen.

Übrigens, ganz im Regen stehen gelassen ist man nicht: die Bootsfahrschule Poseidon bietet eine Art der Nachbetreuung in Form von sogenannten Refresher- und themenspezifischen Kursen (z.B. Schleusen) an.

 

Eine Idee wurde geboren!

In der nächsten Phase unserer Überlegungen konkretisierte sich die Frage, ob sich die mittlerweile stabilisierte Gemeinschaft von ca. 15 Personen ein eigenes Boot zulegen wollte, sei es als sogenannte Haltergemeinschaft, als „Gesellschaft des bürgerlichen Rechts“ [GbR]) oder als Verein. Kaum war die Idee zu Ende gedacht, einen Verein zu gründen, setzte eine ambitionierte Suche nach einem geeigneten Boot ein.

Schnell wurden auch Objekte des Begehrens gefunden, die zwar finanziell vertretbar, aber nach etlichen Besichtigungen schlussendlich als nicht wirklich tauglich befunden. So wurde ein Kajütboot (Stahlverdränger, ca. 9 m lang) recht schnell ausgeschlossen und kleinere Boote für maximal 4 Personen kamen auch nicht in Frage. Auch wurde eine Haltergemeinschaft oder GbR zunehmend als nicht bzw. als sehr problematisch handhabbar erachtet. Etwas ratlos legten wir wieder den Schwerpunkt auf die Pflege unserer Gemeinschaft und organisierten unsere erste Weihnachtsfeier.

Und plötzlich lag die Lösung auf dem Tisch: es soll ein Pontonboot sein, welches auch justement in Altenkessel zum Verkauf angeboten wurde.

Folgende unserer Ansprüche wären mit diesem Bootstyp erfüllt:

  1. Manövrierfähigkeit ähnlich dem Schulungsboot (wenn auch etwas behäbiger)

  2. eine größere Gruppe kann gemeinsam fahren und genießen

  3. das Deck befindet sich auf einer Ebene; es kann daher als fast barrierefrei bezeichnet werden

  4. Aluminiumrumpf, einfacher Aufbau,

  5. Außenborder scheinen weniger wartungs-/arbeitsintensiv als Innenbordmotoren

Das angebotene Boot konnte an Land besichtigt werden und ließ sämtliche Träume der Leichtigkeit des Bootserwerbes und schnellem Wassern, Üben etc. jäh platzen. Es befand sich in einem traurigen, um nicht zu sagen: „sehr“ traurigem Zustand. Es hätte von Grund auf neu aufgebaut und refittet werden müssen. Und nun zeigte sich deutlich, welche Qualität in unserer Gemeinschaft steckt. Ernsthaft und detailliert wurde der sachliche Aufwand und Bedarf an wo*men-Power erörtert, flankiert von der reellen Einschätzung des damit verbunden finanziellen Rahmens. Die Erkenntnis hieraus und der unverrückbare hohe Verkaufspreis im Verhältnis zu dem angebotenen Boot in jämmerlichen Zustand führten zur Absage des Kaufs, aber nicht zur Aufgabe des grundsätzlichen Plans, ein Pontonboot für unsere Zwecke zu erwerben, denn es war nun ziemlich klar, wohin die Reise geht und zu welchem Einsatz an finanziellen Mitteln die Gemeinschaft bereit ist.

 

Gesucht - gefunden

Nun ist ein solches Pontonboot auf dem herkömmlichen Bootsmarkt als Exote zu bezeichnen. „Gebraucht“ erst mal gar nicht oder äußerst selten – zumindest in Europa - zu finden und als Bausatz für uns zu aufwändig und zu teuer. Und doch wurden wir in relativ kurzer Zeit Anfang 2019 fündig: die „LI 1234“ in Lindau am Bodensee stand zum Verkauf. Die Beschreibungen via Internet und der Erstkontakt mit dem Eigner/Verkäufer waren überaus positiv: Das Boot wurde beschrieben als „sehr gepflegt, Maschine erst 20 h, incl. Trailer und das Boot wird für den Verkauf „fix und fertig“ gemacht“.

 

So gab es kein Halten und 8 Personen unserer Gemeinschaft machten sich sofort auf den Weg. Der Eigner/Verkäufer und dessen Mechaniker konnten einem schon etwas leidtun angesichts der akribischen Begutachtung des Bootes und der damit noch gestellten Forderungen auf Behebung und Materialtausch ….. Schlussendlich wurden wir handelseinig und dokumentierten dies auf dem Vorplatz eines Restaurants am Lindauer Hafen und in Eiseskälte am 23.02.2019.

Auf der Rückfahrt konkretisierten wir unser Finanzierungsmodell für dieses Projekt, schätzten grob den Rahmen der Unterhaltungskosten ein, und mit der Beantwortung der Frage des Eigentumsverhältnisses, nämlich als „eingetragener Verein“ [e.V.], auch die Höhe des vorläufigen Mitgliedsbeitrages.

     

Das „Neue“

Am Freitag, 13.04.2019 war das Boot abholbereit und wir fuhren wieder, dieses Mal mit kleiner Mannschaft und über Nacht, nach Lindau, um das Boot abzuholen und an die Saar zu bringen. Übrigens stellten wir fest, dass das Boot bereits früher einmal in Trier auf der Mosel lang. Wir haben es also wieder zurückgebracht in die „alte Heimat“.

 

Der hohe Grad der Einvernehmlichkeit in unserer Gemeinschaft, der geballte Sachverstand und die Erfahrung aus den verchiedensten handwerklichen Richtungen standen Pate und waren Garant für die zügige Vorbereitung zur Gründung des Vereins, zum Erstellen eines vernünftigen Finanz- und Geschäftsplanes und Festlegen der Konditionen zur Nutzung des Bootes für die Mitglieder.

Und so konnte am 28.04.2019 die Gründungsversammlung des „Skipper-Verein-Saar e.V.“ stattfinden. Der neu gegründete Verein wurde vom Finanzamt als „gemeinnützig“ anerkannt.

Nachdem kurzfristig noch diverse Verbesserungen am Boot durchgeführt und ein Liegeplatz im Merziger Yachthafen gefunden wurden, ließen wir das Boot bei Regenschauern am 25.04.2019 zu Wasser.

 

Taufe und Jungfernfahrt

Nach einer langatmigen Namens­findung wurde am 01.05.2019 die „Princess“ in einer rührigen kleinen Feier im Merziger Hafen getauft, wo auch seit dem das Boot über den Sommer hinweg liegt.

 

 

Boah, hier gilt echt:
wie schnell vergeht die Zeit.

 

Die Praxis

Schnell lehrte uns die Praxis, dass es noch viele „Kleinigkeiten“ zu bedenken gab und wir unseren „roten Faden“ noch deutlicher diskutieren und kommunizieren sollten. Im Grunde stehen wir in dem Spannungsverhältnis „Freizeitskipper“ (ob Neuling oder Inhaber eines jahrelang ungenutzten Sportbootführerscheins) versus „Bootseigentümer“ (Erhalt und sorgfältiger Umgang mit der Sache). Da gab es schon manch heiße Diskussion, je nachdem, welcher Schwerpunkt vertreten wurde. Deswegen möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich feststellen:

  • Vor dem Hintergrund des Entstehens unserer Gemeinschaft sind wir schon als „lockerer Haufen“ zu betrachten, der aber auch „ernst kann“; dementsprechend möchten wir unsere Freizeit im Zusammenhang der gemeinsamen Ausübung dieses Hobbies (sowohl als Vorstand, als Vereinsmitglied als auch beim Nutzen des Bootes) locker angehen

  • Es war uns von vornherein klar, dass fehlende Erfahrung auch zu Schäden am Boot führen kann…. aber wo sonst kann Erfahrung gesammelt werden? Von daher haben wir, so gut es denkbar ist, das Boot entsprechend präpariert und versichert

  • Grundsätzlich hat jedes Mitglied des Vereines nach einer Einweisungsfahrt unser Vertrauen, das Boot selbstständig nutzen zu können bzw. - entsprechend der Selbsteinschätzung - noch in Begleitung Üben zu können; selbstverständlich halten wir mit einer gradlinigen Rückmeldung nicht „hinterm Berg“ …. Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen und nur Üben und gemeinsames Fahren mit einer Mannschaft (also hier Vereinsmitglieder) mit verschiedenen Erfahrungswerten werden den individuellen Erfahrungsschatz erweitern, entsprechende Routine festigen und das Hobby zum wahren Genuss werden lassen.

Die Haltung des Bootes mit allem „Drum und Dran“, flankiert von dem Betreiben des Vereins, ist erst mal als die Grundlage und „first Stepp“ unserer Gemeinschaft zu betrachten.

Bei der Sichtung unserer Formulare und der dezidierten Handlungsanweisungen kann schnell der Verdacht aufkommen, dass wir einen überregulierten, aufgeblähten Verwaltungsapperat aufgebaut haben. Aus der bisherigen Fülle der Erfahrungen hat es sich aber als notwendig und gut erwiesen, da Handlungs- / Orientierungs- und Rechtssicherheit bei der Entwicklung Pate standen.

 

So geht's weiter

 

Darüber hinaus wollen und werden wir uns weiterentwickeln und uns mit Themen rund ums Boot, Bootfahren auf der Saar und / oder allen Herrenländer, Geschichte der Saar, etc. beschäftigen.

Wir wollen aber auch gemeinschaftlich Dinge unternehmen und unsere Freizeit gestalten, sei es:

  • Essen gehen,

  • Vereinsveranstaltungen,

  • Kinobesuche oder

  • Wochenendtrips (wie den Besuch am „Lac Du Der“ im Juni 2019)

So plant der Verein im Mai 2023 eine gemeinsame Fahrt ans Jisselmeer (NL; zum Segeln) und im Herbst 2023 an „die mittlere Lahn“.

Wohin die Reise gehen wird, wird nach dieser leidigen Corona-Zeit bei unserem monatlich stattfindenden Stammtisch diskutiert und erörtert und auch seinen Niederschlag auf unserer Homepage „im Mitgliederbereich“ finden. In diesen Bereich laden wir auch gerne ausgewählte „Gäste“ ein.

Zum Abschluss sei darauf hingewiesen, dass wir uns als dynamisch betrachten und der Stammtisch, unsere WhatsApp-Gruppe und vereinsinterne Rundschreiben die wesentlichen Kommunikationsmittel zur Meinungsbildung und Fortentwicklung des Skipper-Verein-Saar e.V. sind.

 

 

Interesse?

 
Wenn Du Interesse an unserem Verein hast und / oder Du uns näher kennenlernen möchtest, melde Dich einfach bei einem unserer Vorstandsmitglieder
https://www.skipper-verein-saar.eu/index.php/home/unsere-kontaktdaten oder
an einem unserer Events persönlich.

 

Gedankenanstoß zum Schluß

. was bedeutet:

       

 

 und hier geht's zur Lösung